Nachhaltige Mitgliederförderung
Die Hostsharing eG hat ihren Nachhaltigkeitsbericht für die Jahre 2021 und 2022 veröffentlicht. Wie die beiden Berichte für die Jahre 2017/2018 und 2019/2020, orientiert sich auch der neue Nachhaltigkeitsbericht an den Gliederungsvorschlägen der Gemeinwohl-Ökonomie.
Gute Energiebilanz
Der Berichtszeitraum des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts umfasst die Jahre 2021 und 2022. Die Genossenschaft konnte wie bereits in den Jahren zuvor ein Umsatzplus verzeichnen und neue Mitglieder gewinnen. Im Berichtszeitraum teilten sich rund 300 Mitglieder die technischen Ressourcen der Genossenschaft in den beiden Rechenzentren. Der Stromverbrauch im Rechenzentrum beträgt pro Jahr 43.800 kWh. Der durchschnittliche Energieverbrauch eines Hostsharing-Mitglieds beträgt damit 146 kWh pro Jahr. Dies entspricht ungefähr anderthalb Akkuladungen eines E-Autos.
Wenn die Zahl der Genossenschaftsmitglieder ansteigt, wächst auch die Auslastung der genossenschaftseigenen Hardware, sodass der Stromverbrauch pro Mitglied anteilig sinkt. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen erweist sich so als ressourcenschonend und energieeffizient.
Gemeineigentum an technischer Infrastruktur
Die Aufgabe der Hosting-Genossenschaft besteht nicht darin, für externe Investoren Gewinne zu erwirtschaften. Sie fördert ihre Mitglieder, indem sie ihnen qualitativ hochwertige IT-Dienstleistungen zu kostendeckenden Konditionen bietet: von der Beratung über die Umsetzung bis hin zum Betrieb. Die Unternehmenspolitik der Genossenschaft, ihre Leistungen und Konditionen werden intern im Internesse der Mitglieder ausgehandelt. »Wir wirtschaften gemeinsam in einer Genossenschaft, damit wir alle dauerhaft – also nachhaltig – von zuverlässigen und hochwertigen IT-Leistungen profitieren«, sagt Vorstandsmitglied Michael Hierweck.
Denkt man den gemeinschaftlichen Betrieb von IT-Infrastruktur zu Ende, wird auch das Gemeinwohl insgesamt gefördert. Hostsharing schafft Gemeineigentum an technischer Infrastruktur und kann damit als Blaupause für eine Digitalisierung betrachtet werden, die das Wohl der Gesellschaft in den Vordergrund stellt.
Nicht alle Ziele erreicht
Weitgehend selbstbestimmte Arbeitszeiten, Remote Work und ein kooperativer auf Konsens ausgerichteter Führungsstil prägen die Arbeitsatmosphäre in der Genossenschaft. Die Mitarbeitenden sind Mitglieder der Genossenschaft und damit Anteilseigner des Unternehmens, bei dem sie angestellt sind. Sie haben Stimmrecht auf der Generalversammlung. Damit unterscheidet sich Hostsharing als Arbeitgeber von anderen IT-Unternehmen, in denen die Mitarbeitenden keinen Einfluss auf die Unternehmensführung haben.
Die Verfasser des Berichts verschweigen aber nicht, dass sie noch nicht alle Nachhaltigkeitsziele erreicht haben. Trotz gestiegener Gehälter betrachtet die Hostsharing eG »die Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch nicht als angemessen«, heißt es selbstkritisch in dem Bericht. Die Gehaltslücke, mit der die Angestellten die Genossenschaft subventionieren, konnte durch das Wachstum im Berichtszeitraum zwar verkleinert, aber nicht geschlossen werden. »Hier sind wir alle gefragt«, sagt Michael Hierweck, »denn als Mitglieder und Anteilseigner der Genossenschaft tragen wir gemeinsam auch Verantwortung für unsere Angestellten. Unser vordringlichstes Ziel ist es deshalb, durch weiteres Wachstum und kostendeckende Preise nachhaltig wettbewerbsfähige Gehälter zahlen können.«
Jedes neue Mitglied, das von unseren Leistungen profitieren möchte und der Genossenschaft beitritt, bringt uns diesem Ziel ein Stück näher.
